Jagdhornarten  
Fürst-Pless-Hörner
Als Jagdgebrauchsinstrument fand dieses Instrument Eingang in das grüne Waidwerk über die Jäger- und Schützeneinheiten des deutschen Bundesheeres, die ein kreisförmiges Signalhorn zur Unterscheidung von dem der Infanterie führten. Die dort dienenden Förster und Berufsjäger nahmen es mit in ihr Zivilleben ebenso wie manches militärische Signal, das zum Jagdsignal umgewidmet wurde. Es trägt ab 1880 den Namen des Oberstjägermeister von Wilhelm I, Fürst von Pless, der zu seiner Verbreitung wesentlich beitrug.

ES / B - Umschalthörner
Dieses Instrument ist gebaut wie ein klassisches großes Parforce-Horn mit einem Windungsdurchmesser von ca. 440 mm und äußerlich von ihm kaum zu unterscheiden. Es hat jedoch eine Umschaltmechanik, die es ermöglicht, das Horn im Grundton umzustellen, so dass es sowohl in der Tonart -Es- als auch in -B- einzusetzen ist. Ein in -Es- blasendes Korps kann außerdem während des Spielens durch schnelles Umschalten einzelne erforderliche Töne der B-Durtonleiter, die in der Es-Naturtonreihe fehlen, erreichen. Man vermeidet so das schwierige „Stopfen”.

Parforce-Hörner
Die Parforcejagd bedeutet „durch Stärke jagen” bis zur Ermattung des Wilds mit der Hundemeute auf Rotwild, Dammwild und Sauen. Sie wurde im 17. Jahrhundert besonders modern und man entwickelte für sie ein grosswindiges Horn, das der Reiter über seine Schulter trägt, Kopf und Arm hindurchgesteckt, beide Hände frei für die Zügelführung. Der Jägermeister des franz. Königs Ludwig XV. Marquis des Dampierre schuf eine grosse Zahl von Kompositionen für die Jäger zu Pferd und die adeligen Jagdherren und Gäste, die selbst begeistert ins Horn stießen.
Sauerländischer Halbmond
Ende des 18. Jahrhunderts wurde der Halbmond bei den leichten Truppen, den Jäger- und Schützeneinheiten beim Heer, die nicht mehr in geschlossener Formation kämpften, sondern in auseinandergezogenen Schützenlinien, als weittragendes Signalinstrument eingeführt. Als solches wurde es dann später von dem trompetenförmigen, weil mensurierten Bügelhorn abgelöst. Technisch gesehen weist der Sauerländer Halbmond die gleiche Rohrlänge auf wie das Fürst-Pless-Horn und hat dadurch auch die gleiche Stimmung in -B-.
Taschenjagdhorn
Dieses Instrument gibt mehr einen trompetenartigen Ton ab, ist jedoch ungefähr so lang wie ein normales B-Fürst-Plesshorn, aber nur in einer Schnecke gewickelt. Das Instrument wird gerne vom traditionsbewussten Jäger eingesetzt, der bei der Jagd nicht auf die Signale verzichten möchte, jedoch aus Platzgründen darauf verzichtet ein größeres Horn mitzuführen. Aus diesem Grund sollte es aber auch nicht den Treibern gegeben werden, denn das würde seinem Sinn zuwiderlaufen.